Nachdem Jan verletzungsbedingt in Most nicht eingreifen konnte, hofften wir, die Schulterbänder würden in Assen den Belastungen der Königsklasse der IDM standhalten. Jan hatte alles daran gesetzt, sich bis zu diesem Event wieder fit zu bekommen. Und es hat tatsächlich geklappt, die Schulter spielte mit!

 

In Most wurde der verletzte Jan von Stefan Kerschbaumer vertreten. Stefan konnte die BCC - Racing - BMW in den beiden Läufen auf Platz 5 ins Ziel bringen. Nun wurde Karl (Name der BMW) wieder vom Stammfahrer um den Kurs getrieben.

Die Einstiegsbedingungen nach der Verletzung waren allerdings maximal ungünstig. Im ersten freien Training am Freitag Vormittag war die Strecke halbtrocken. Jedenfalls zu trocken für Regenreifen. Also mussten wir mit Slicks raus und nach ein paar Runden erwischte Jan am Kurvenausgang eine Seitenbegrenzungslinie, welche noch feucht war. Das Hinterrad brach komplett aus, der Sturz konnte nicht mehr abgefangen werden.

Während Jan mit ein paar blauen Flecken glimpflich davon kam, musste Karl ordentlich was einstecken. Das Bike rotierte durch das Kiesbett und dementsprechend waren Reparaturarbeiten ringsum unumgänglich. Sogar die Schwinge musste erneuert werden. Das Team arbeitete unermüdlich bis in die frühen Morgenstunden, damit Jan am Samstag in das Qualifying starten konnte. Well done guys!

Der Start ins Q1 war eine heikle Angelegenheit. Vor 7 Wochen wurde Jan unsanft von der Strecke gedrängt und musste eine Verletzungspause machen. Dann das erste Mal am Freitag wieder auf einem Motorrad gesessen und nach wenigen Runden zu Boden gegangen. Zudem viele Reparaturen am Bike und nun auch noch das Wetter. Schon wieder war die Strecke halbtrocken. Es war nun enorm wichtig, das Bike sturzfrei auf eine angemessene Startposition zu bringen. Noch so ein Sturz wie am Vortag und wir hätten einige Ersatzteile nicht mehr organisieren können. Außerdem war das Team wegen der Reperaturnacht auf der letzten Rille unterwegs.

Und so tastete sich Jan an die Streckenverhältnisse heran und konnte den guten 11ten Platz im ersten Qualifying einfahren. Die Sicherheitvariante hatte geklappt.

Im Q2 am Nachmittag ging dann gar nichts mehr. Just als das Q2 losgehen sollte, öffnete der Himmel die Pforten und es regnete wie aus Kübeln. Kein Fahrer hatte auch nur im Ansatz eine Chance, die Zeit vom Vormittag noch zu verbessern. So blieb es also bei der 11ten Position für die Startaufstellung zum ersten Rennen am folgenden Sonntag.

Das Wetter war deutlich besser angesagt und präsentierte sich auch entsprechend. Wenngleich immer wieder sehr dunkle Wolken über das Fahrerlager zogen. So ist Assen eigentlich immer, hier kann wettertechnisch alles passieren. Aber es blieb trocken.

Im ersten Lauf erwischte Jan einen guten Start und konnte in der ersten Kurve außen an ein paar Piloten vorbei gehen. Nach der ersten Runde konnte wir die 7te Position anzeigen. Aber weil Jan in den freien Trainings am Freitag kaum Runden gedreht hatte, musste er sich während des Rennens erst Bremspunkte suchen und auch war am Setup des Bikes noch nicht ein Klick optimiert worden. So mussten wir leider hinnehmen, dass es am Ende nur der 13te Platz war. Damit konnten wir nicht zufrieden sein.

Bei unserer Analyse kamen ein paar Punkte raus, anhand denen das Bike angepasst wurde und schon bald ging es wieder in die Startaufstellung zum zweiten Lauf. Diesmal war der Start eher schlecht und Jan musste sich in der ersten Kurve innen anstellen. Er kam als Viertletzer aus der ersten Kurve. Eine ähnliche Situation hatte wir vergangenes Jahr, worauf Jan so angedrückt hatte, dass seine Unterarme Betonhärte aufwiesen und er am Ende des Rennens nicht mal mehr alleine vom Bike runter kam. Aufgrund dieser Erfahrung blieb Jan locker, fand eine guten Rhythmus, konnte viele Piloten überholen und beendete das Rennen an der 12ten Position. Von den Rundenzeiten her hätte Jan in den Top 5 mitfahren können, so waren wir trotz des "schlechten" Ergebnisses doch zufrieden. Die Schulter war auskuriert und die Pace war am Ende auch wieder in der Nähe von der Pace bei den Rennen vor der Verletzung.

Also freuen wir uns nun auf das Finale Ende September in Hockenheim, bei dem wir viele Sponsoren, Freunde und Fans erwarten.

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