Assen, 13.08.2021 - Anreise und FP1

Bei diesem Event versuchen wir, einen fortlaufenden Bericht schon während des Events zu erstellen. Also eine Art Eventblog. Damit solltet ihr zeitnah über die aktuelle Situation von Jan informiert sein.

Nachdem wir die knapp 900 km Anfahrt schon am Mittwochabend in Angriff genommen haben, sind wir gestern entspannt gegen 16:30 an der Strecke eingetroffen. Aufgrund einer Vorveranstaltung konnten wir erst um 18:30 ins Fahrerlager und haben dann die Box bezogen und aufgebaut. Viele helfende Hände konnten das eher flott erledigten und so konnten wir noch Strategien für den kommenden Freitag überlegen und vorbereiten.

Heute Morgen begrüßte uns recht angenehmes Wetter, nicht selbstverständlich hier in Holland. Das FP1 war erst auf 10:25 geplant, deswegen hatten wir keinen großen Stress mit dem Aufstehen. Jan drehte gleich ein paar Runden mit dem Fahrrad als Frühsport und dann gönnten wir uns ein Frühstück beim Hans (unser smarter Caterer vor Ort).

Vor dem ersten freien Training besprachen wir uns nochmal im Team und entschieden, die Basisgeometrie von Jan's Bike zu ändern nach den neusten Erkenntnissen schneller Fahrer aus EM, WM und EWC. Es war somit klar, dass Jan ein paar Runden benötigen würde, um sich an die geänderte Situation zu gewöhnen. Zusammen mit ein paar anderen Themen (die immer beim ersten Training auftreten), verursachte dies die "schlechte" Position 17 am Ende des FP1.

Kein Grund, denn Kopf hängenzulassen. Mittlerweile haben wir die Themen adressiert und Maßnahmen überlegt, im FP2 wird Jan wieder besser bei der Musik dabei sein, wie man in Österreich so sagt.

Freies Training 2

Nun lief es bedeutend besser. Einige Probleme mit der Motorbremse und auch das Chattering am Vorderrad konnten behoben werden. Damit konnte Jan sich größtenteils auf die streckenspezifische Fahrtechnik konzentrieren. Dementsprechend fiel die Rundenzeit und am Ende der Session, mit einem mehr als 30 Runden alten Vorderreifen, konnte Jan den 14ten Platz in FP2 für sich verbuchen. Er war lange Zeit in den Top Ten gelegen, vielleicht hatte der eine oder andere Fahrer am Ende noch einen frischen Reifen aufgezogen.

Leider ist der fahrtechnisch aktive Arbeitstag somit beendet, bei diesem Event stehen nur zwei freie Trainings auf dem Zeitplan. Wir nutzen die verbleibende Zeit, um die Daten zu analysieren und für das morgige Qualifying weitere Verbesserungen zu finden.

Qualifyings

Heute darf ich Euch von den beiden Qualifying Sessions berichten. Um es auf den Punkt zu bringen, es lief nicht gut. Jan konnte sich zeitlich im Vergleich zum Vortag etwas steigern. Aber nicht genug. Wir schafften es nicht, Jan ein Bike hinzustellen, zu dem er ein gutes Gefühl aufbauen konnte. Besonders in der Bremsstabilität und am Kurvenausgang liegen die Schwachpunkte, die in Summe einen 17ten Startplatz einbrachten. Das entspricht nicht den Ansprüchen von Fahrer Jan und dem Team. Nachdem wir uns mental wieder gefangen haben, werden wir die Situation weiter analysieren und müssen morgen ein erhöhtes Risiko eingehen, da wir uns nicht auf einen stabilen Status beziehen können. Kleine Änderungen sind jetzt nicht die richtige Wahl. Wir werden Mut beweisen und relativ stark ins Setup eingreifen. Nur so können wir eine deutliche Veränderung, hoffentlich in die richtige Richtung, bewirken.

Morgen haben wir das Warm-up um 11:00. Dabei werden wir ein paar Runden zur Verfügung haben, um die Adaptionen zu verifizieren. Dann geht es in die beiden Rennläufe.

Renntag

Guten Morgen aus dem sonnigen Assen. Ganz entgegen der Wettervorhersage erblickten wir heute strahlend schönes Wetter. Perfektes Blau am Himmel und nur ein paar einzelne hübsche Wölkchen. Um 11:00 startete Jan und seine Superbike Kollegen in das 10 minütige Warm Up. Wir hatten entschieden, nichts am Setup zu ändern und Jan Zeit zu geben, sich an das "andere" Motorrad anzupassen. Das Feedback nach dem Turn fiel positiv aus. Es entsteht ein Gefühl für das Bike und wir können uns auf die beiden Rennen freuen. Von Startplatz 17 wird Jan ordentlich angreifen.

Gesagt, getan. Im ersten Rennen gelang Jan ein guter Start, nach wenigen Runden wurde jedoch, aufgrund eines Sturzes, die rote Flagge geschwungen. Nach kurzer Pause mit Reinigungsarbeiten auf der Strecke ging es über 9 Runden in den zweiten Teil des Rennens. Wieder war der Start recht gut und Jan pushte die ersten Runden stark. Er konnte sich bis auf Platz 12 vorarbeiten. Vier Runden vor Rennende war aber plötzlich ein stark nachlassender Hinterradreifen zu verzeichnen. Jan konnte sich nicht wehren und rettete am Ende den 15ten Platz ins Ziel. Immerhin ein Meisterschaftspunkt.

Rennen zwei konnte ohne Unterbrechung über 15 Runden gefahren werden. Sehr erfreulich ist, dass Jan offensichtlich die richtige Starttechnik gefunden hat. Wieder konnte er von Platz 15 startend Plätze gut machen. Dann lieferte Jan in der ersten Rennhälfte eine Pace, die bis Platz 6 gereicht hätte. Aber das ist nur Theorie. In diesem Lauf ließ der Vorderreifen stark nach, was sehr ungewöhnlich ist. Jedenfalls stempelte das Bike in jede Kurve rein und Jan musste etwas vorsichtiger agieren, um nicht über das Vorderrad zu Boden zu gehen. Er kämpfte wie ein Bär und am Ende ist es Platz 12, der auf dem Papier steht.

Fazit

Ein schwieriges Wochenende geht nun zu Ende. Massive Änderungen an der Geometrie, welche in Zukunft für mehr Potenzial sorgen sollen, bedingten einen unerwartet hohen Umstellungsaufwand. Am Ende konnte Jan das Gefühl für das Bike wieder erlangen und die Starts waren deutlich besser als zuvor. Somit reisen wir nach einem lehrreichen Rennwochenende zurück nach Hohenems und freuen uns auf das Heimrennen in Spielberg in zwei Wochen!

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