Mitten im ersten Lauf wurde Jan von einem übermotivierten Kollegen von der Strecke gedrängt, musste abspringen und verletzte sich an der Schulter. Eine sofortige Heimreise für weitere Untersuchungen war unumgänglich.

 

Nach der starken Leistung von Jan vergangenes Wochenende am Nürburgring reisten wir voll motiviert (wie immer) nach Schleiz. In Erwartung auf viele Fans und eine weitere gute Performance von Jan mit dem Team BCC Racing auf der BMW S1000RR.

Schon am Anreisetag zeigte das Thermometer über 38°C, das waren wohl auch die Temperaturen am Freitag, an welchem drei freie Trainings mit je 30 Minuten geplant waren. Eine mächtige Belastung für Mensch und Maschine. Den Schwung vom Nürburgring mitnehmend, konnte sich Jan in allen drei Trainings gut behaupten und lag zwischenzeitlich sogar in Führung, jedenfalls immer zwischen P1 und P7. Wir konnten das Bike noch ein wenig optimieren und aus Datenvergleichen mit den vergangenen Jahren das eine oder andere Potential in der Fahrtechnik identifizieren.

So startete Jan am Samstag Vormittag ins erste Qualifying und brannte gleich eine scharfe Zeit in den Asphalt am Schleizer Dreieck. Es lief richtig gut, Jan lag lange Zeit auf der hervorragenden dritten Position. Am Ende wurde Jan von zwei Kollegen geknackt, P5 war jedoch ein sehr zufriedenstellendes Resultat des ersten Qualifyings.

Am Nachmittag wurde es wieder richtig heiß. Jan schaffte es nicht, wie die meisten anderen Fahrer auch, seine beste Zeit vom Vormittag nochmal zu unterbieten. Zwei Fahrer allerdings konnten sich knapp an Jan vorbei drücken und somit erreichte Jan final den 7ten Startplatz. Auch gut, die zweite Reihe auf P5 hätte uns natürlich besser gefallen. Die Probestarts am Ende jeder Session stimmten uns sehr zuversichtlich. Wir hatte eine Adaption der Daumenbremse getestet und Jan konnte damit deutlich besser starten wie in den Versuchen davor.

Soviel zum Plan. Beim Start in das erste Rennen am Sonntag Spätvormittag klappte es leider nicht so gut. Nach der ersten Runde querte Jan auf Position 9 die Ziellinie, eingekeilt in einer Gruppe von P11 bis P5 reichend. Da Schleiz eine sehr anspruchsvolle Strecke (besonders auf einer BMW) bezüglich der körperlichen Belastung ist, haushaltete Jan mit den Kräften, um am Ende noch Power für die finale Phase zu haben. Soweit kam es leider nicht. In der Mitte des Rennens erwischte Jan die Kurve vor der Anfahrt auf die letzte Schikane nicht sonderlich gut und in der Anbremsphase auf die folgende Passage setzte sich ein Kollege neben Jan, soweit alles ganz normal im Rennalltag. Als dieser Kollege ca. 30 cm vor Jan war, zog er plötzlich nach außen und drängte Jan mit einer Berührung unsanft von der Strecke. Im Gras und dem folgenden Kiesbett konnte Jan das Bike nicht gut genug abbremsen und musste das Bike vor dem Reifenstapel absichtlich zu Fall bringen. So konnte Jan abspringen, um einen flachen Aufprall in den Reifenstapel zu vermeiden. Dabei wurde die rechte Schulter verletzt.

Der Notarzt stellte fest, dass vermutlich die Gelenkkapsel gesprengt ist, im besten Fall es aber nur eine Bändersache ist. Jedenfalls wurde uns geraten, unverzüglich nach Hause zu fahren und die Verletzung mittels bildgebender Methoden diagnostizieren zu lassen.

Dies taten wir auch und am späten Abend wurde im Krankenhaus festgestellt, dass es keine Brüche oder Sprengungen gibt. Was für eine Glück. Die Bänder der Schulter wurden massiv überlastet (Zerrung, Dehnung), eine konservative Therapie ohne OP wird aber zum Erfolg führen. Jan begann bereits am darauf folgenden Tag unter Anleitung des Physiotherapeuten seines Vertrauens mit der Behandlung.

Es ist sehr unwahrscheinlich, dass Jan bis Most (nächste IDM Veranstaltung) in 1,5 Wochen bereits wieder fit genug ist, eine Superbike Rakete kontrolliert zu steuern, bis Assen in 5,5 Wochen sollte es hoffentlich klappen.

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