Endlich war es soweit, nach dem schwierigen Saisonauftakt am Lausitzring, konnten wir es alle nicht mehr erwarten, endlich wieder anzugreifen. Bereits am Mittwoch reisten wir zur Strecke nach Oschersleben, da die Veranstaltung im Rahmen der EWC (Endurance World Championship) für uns schon am Donnerstag begann.

 

Bei unsicheren Wetterbedingungen, aber höchst motiviert, starteten wir in den Trainingstag. Im ersten freien Training war die Strecke noch teils feucht, und ließ noch keine guten Zeiten zu. Das Gefühl auf dem Bike hat dennoch schon recht gut gepasst. Vor dem zweiten freien Training machte uns jedoch ein Regenschauer einen Strich durch die Rechnung und so kam ich ein erstes Mal dazu meine BMW mit Regenreifen auszuführen. Dabei hatte ich von Beginn an ein erstaunlich gutes Gefühl und beendete das Training auf Platz 5. Im Anschluss folgte bereits das erste Qualifying und es sah ganz nach einer trockenen Session aus. Ich konnte mehr als 22 Runden abspulen und mein Gefühl für die BMW wurde mit jeder Runde besser. So konnte ich in der allerletzten Runde auf einem alten Reifen noch meine persönliche Bestzeit fahren. Damit war das ganze Team zufrieden und voller Vorfreude auf das morgige Qualifying bei deutlich besser angesagten Bedingungen.

Es schien am Freitag auch tatsächlich die Sonne und wir waren bereit für die Attacke. Ich konnte meine Zeit deutlich verbessern, jedoch war das Niveau in diesem Qualifying sehr hoch, daher reichte es nur für Startplatz 12. Damit waren wir nicht ganz zufrieden, jedoch fehlte mir nur eine halbe Sekunde auf die Gruppe bis Platz 6 und mein Gefühl sagte mir, dass wir am Renntag auch noch dort hinkommen können. Nach getaner Arbeit stand am Freitagabend noch ein kleines Fotoshooting an. Anschließend speisten wir gemütlich zu Abend in der Vorfreude auf einen spannenden Renntag.

Am Samstagmorgen waren die Bedingungen erneut etwas erschwert und die Strecke noch teilweise feucht. Trotzdem hatte ich im Warm-Up ein sehr gutes Gefühl und beendete dieses auf Platz 7. Nun stand einem geilen Rennen nichts mehr im Weg. Die in der Lausitz vorhandenen schwerwiegenden Startprobleme hatte mein Team auf technischer Ebene behoben. Dadurch hatte ich im ersten Rennen einen recht vernünftigen Start und konnte in der ersten Runde bereits vier Positionen gut machen. Beim ersten Mal über Start-Ziel kam ich auf Position 8, vor Toni Finsterbusch und Marc Moser. Die ersten 5 Runden könnte ich den Anschluss an die Kampfgruppe vor mir halten, bis mein Reifen etwas an Grip verloren hat. So musste ich abreißen lassen und konnte mich später auch nicht mehr gegen den von Platz 2 gestarteten Marc Moser wehren. Somit stellte ich erneut mein bisher bestes IDM Ergebnis mit Rang 9 ein. Allerdings verlor ich lediglich 18 Sekunden auf den Rennsieger, was deutlich weniger war, als ich je zuvor schaffte. Nun tüftelte mein Team gemeinsam mit Max Neukirchner, der mich an diesem Wochenende ebenfalls coachte, am Setup, um die Lebensdauer des Hinterreifens zu verlängern.

In Rennen 2 startete ich aufgrund der „Reverse-Grid“ Startaufstellung von Position 6. Leider habe ich in der ersten Runde ein paar Positionen verloren und die Top 3 Finisher aus Lauf 1 haben mich recht schnell wieder eingeholt. Ich konnte mich allerdings mit ein paar coolen Überholmanövern wieder auf Position 9 kämpfen und die Lücke zur Kampfgruppe ums PODIUM schließen. Durch die Umstellung am Fahrwerk konnte ich nun den Speed auch in der zweiten Rennhälfte mitgehen. Es war ein fantastisches Gefühl mit den Meisterschaftsführenden (Julian Puffe, Ilya Mikhalchik usw.) in einer Gruppe zu fighten. Kurz vor Rennende konnte ich mich noch an Marc Moser auf Position 8 vorbei quetschen und die kleine Lücke zu den Fahrern Polita und Brink schließen, doch für einen Angriff reichte die Zeit leider nicht mehr aus. Damit konnte ich endlich mein bestes IDM Superbike Resultat übertreffen und verlor in Lauf 2 lediglich 12 Sekunden auf den Sieger.

Jetzt sind wir endlich in der vorderen Kampfgruppe angekommen und ich bin äußerst motiviert, mich in dieser noch weiter nach vorne zu kämpfen. In diesem Sinne möchte ich mich herzlichst bei meinem Team BCC Racing, die mir an diesem Wochenende ein tolles Bike bereitgestellt haben und bei Max Neukirchner für das erfolgreiche Coaching bedanken.

Schon bald geht es im belgischen Zolder weiter, wo wir erneut mit vollem Einsatz attackieren werden. Natürlich ist die Messlatte jetzt höher gelegt und wird werden alles versuchen, die Ergebnisse von letzter Woche zu übertreffen.

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