Es ist geschafft, das erste Top 10 Ergebnis ist eingefahren. Es war etwas Glück dabei, trotzdem freuen wir uns sehr über diesen Erfolg. Dabei hatte das Rennwochenende gar nicht gut begonnen.

Nach dem Sondertraining mit Max Neukirchner und dem Erfolg beim Gaststart in der Schweizer Superbike Meisterschaft, hofften wir auf einen deutlichen Sprung nach vorne.

 

Zolder hatte uns 2017 im Yamaha Cup viel Sorgen bereitet, Jan verzeichnete drei Stürze, auch im Rennen. Zudem ist die Strecke in Zolder herausfordernd was die zwei Kuppen betrifft (ist auf der 1000er noch viel kritischer) und Teile der Strecke sind mit Betonmauern umfasst, da will kein Fahrer rein fahren / fallen.

Die drei freien Trainings am Freitag waren von Problemen gekennzeichnet. Starke Unterarmbeschwerden ließen keine guten Zeiten zu. Am Ende des Tages konnten einige Ursachen erkannt werden, und so war Jan nach ein paar Umstellungen guter Dinge, dass der Samstag besser werden würde. Der drittletzte Rang in der Tageswertung war ja nicht gerade toll.

Im ersten Qualifying zeigte sich gleich, dass die Maßnahmen richtig gewesen waren. Jan konnte die Rundenzeit um mehr als zwei Sekunden verbessern und fand sich auf Platz 15 wieder. Im zweiten Quali ging es nicht mehr schneller und somit fixierte Jan den 17ten Startplatz für die beiden Rennläufe am Sonntag. Natürlich war der Startplatz nicht optimal, aber es ging in die richtige Richtung und an den vorangegangenen Rennwochenenden konnte sich Jan in den Rennen immer noch steigern.

Da ich auch dieses Wochenende nicht dabei sein konnte, lasse ich Jan von den Rennen berichten:

Rennen 1

Zum ersten Mal mit dem Superbike erwischte ich einen guten Start. In den ersten Runden legte ich gleich flott los und machte keine Gefangenen. Nach drei Runden lag ich auf Position 13. Die Gruppe vor mir hatte eine kleine Lücke rausgefahren. Ich wusste, dass das ein verdammt langes und hartes Rennen wird und überstürzte zu diesem Zeitpunkt dann nichts. Ich fuhr konstant meine Zeiten und die Lücke wurde nicht viel größer.

Nach ein paar Runden zog mein Konkurrent Phillipp Gengelbach wieder an mir vorbei. Ich war direkt an seinem Hinterrad und bereitet mich wieder auf den Konter vor, als er einen heftigen Highsider hinlegte. Phillipp flog 2 Meter vor mir im hohen Bogen durch die Luft und ich konnte ihm nicht mehr ausweichen. Ich tuschierte ihn an der Schulter und kam ebenfalls zu Sturz. Das war leider das Ende von Lauf Nummer Eins. Zum Glück blieben wir beide unverletzt und (zumindest mein Bike) hatte fast nichts abbekommen. Also klopfte ich mir den Staub von den Schultern und machte mich bereit für die zweite Chance. Bis zum Ausfall war das Rennen ja sehr gelungen.

Rennen 2

Erneut arbeitete ich mich in den ersten Runden um ein paar Positionen nach vorne. Zur Rennmitte hatte sich alles etwas festgefahren. Ich lag auf P13 und konnte mich langsam von meinem Hintermann absetzen. Nach vorne fehlten mir aber ca. drei Sekunden auf Suzuki Pilot Janusch Prokop. Ein paar Runden vor Schluss legten sich zwei Konkurrenten vor mir hin und somit rutschte ich auf Platz 11 vor. In Runde 15 von 17 machte mein Vordermann einen Fehler und musste in Kurve 5 weit gehen. Ich nahm die Einladung an und fuhr erstmals in den Top 10 dieses Jahr.

Aber nun standen die längsten zwei Runden des Rennens an. Zolder ist eine extrem anstrengende Strecke, auf der man sich so gut wie nie ausruhen kann. Mit einem Puls von ca. 200 BPM und einem Krampf in der rechten Hand fuhr ich so schnell ich irgendwie konnte die letzten zwei Runden zu Ende, blockte die Ideallinie in den letzten Kurven und fuhr Platz 10 ins Ziel. Als ich über Start-Ziel fuhr und die schwarz-weiß-karierte Flagge sah, sah ich meine Mechaniker nur noch wild von der Boxenmauer fuchteln! Die Freude im Team war sehr groß. Gerade nach einem so zähen Wochenende wurden wir doch noch belohnt! Auch wenn ich definitv von den Ausfällen meiner Konkurrenten profitiert hatte, war es mein erstes Top 10 Ergebnis in der Königsklasse des deutschen Motorradsports!

Währenddessen lieferten sich meine Teamkollegen Stefan Kerschbaumer und Daniel Kartheininger ein hartes Duell an der Spitze und fuhren für das Team MPB-Racing ein Doppelpodium mit den Rängen Zwei und Drei ein!

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